Psychologie Lexikon der Argumente

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Natürliche Arten, Philosophie: abweichend von der biologischen Definition werden in der neueren philosophischen Diskussion Stoffe wie Gold, Wasser usw. als natürliche Arten bezeichnet. Das geht zurück auf die Weise, in der diese Begriffe eingeführt werden. (Vgl. H. Putnam The meaning of 'meaning'. In Philosophical Papers, Vol. 2 Mind, Language and Reality, Cambridge). Ausgehend von einem primären Aufzeigen wird die natürliche Art als „etwas wie dies hier“ festgelegt. Der springende Punkt hierbei ist, dass zukünftiger Forschung damit keine Grenzen gesetzt sind. So gut wie jede anfänglich zugeschriebene Eigenschaft kann sich als falsche Annahme herausstellen. Siehe auch Einführung, Definitionen, Begriffe.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Schiffer über Natürliche Arten – Lexikon der Argumente

I 37
Beschreibungstheorie/natürliche Art/Zwillingserde/Schiffer: keine Lösung: "die Wesen, die kospezifisch mit den so und so aussehenden Wesen sind, denen ich begegnet bin".
>Zwillingserde
, >Beschreibungstheorie, >Identifikation, >Referenz.
Dann referiert "Katze" auf beides! (Auf Katzen und Zwillingserden-Katzen). - Das geht nicht (s.u.).
Glauben darf dabei nicht einstellig sein, dann wäre er nicht auf die Person indiziert - (dann hätten beide sowieso denselben Glauben).
>Überzeugungen.
I 41
Natürliche Art/Glauben/Überzeugung/Schiffer: Problem: Die Theorien von Kripke/Putnam für natürliche Arten sind für Glaubensprädikate ungeeignet.
Kripke: Bsp ursprünglicher Begriff "Hund": "diese Art Ding" - (paradigmatische Instanzen).
>Theorie der Kennzeichnungen, >Kennzeichnungstheorie/Russell, >Natürliche Art/Kripke, >Natürliche Art/Putnam, >Zwillingserde/Putnam, >Glaubenseigenschaften.
I 54
Natürliche Art/Proposition/Glauben/Schiffer: Bsp Tanya glaubt, dass Gustav ein Hund ist - Problem: die Proposition kann nicht der Glaubensinhalt sein, denn es gibt keine Darstellung der Rolle, die der Natürliche-Art-Begriff "Hund" hier spielt
1. Möglichkeit: Dass-Satz mit Prädikat, das auf Eigenschaft (Hundheit) referiert - (Klassisch: diese werden direkt in die Proposition eingeführt).
2. Frege: Proposition enthält nicht Hundheit, sondern eine Weise des Gegebenseins, die das ist, wie Tanya sich Hundheit vorstellt (Glauben de re!)
Problem: Dann referiert der Dass-Satz nicht auf den vollständigen Inhalt des Glaubens, sondern z.B.
(Em)(m ist eine Weise des Gegebenseins von Hundheit & B (Tanya, ))
((s) Man weiß nicht, wie Tanya sich einen Hund vorstellt) - dann kann (3) nicht der Inhalt des Glaubens sein:

(3) ‹Gustav, die Eigenschaft, ein Hund zu sein›

Natürliche Art: Es kann sein, dass es gar keine nicht-pleonastische sprachunabhängige Eigenschaft gibt, ein Hund zu sein.
I 55
Natürliche Art/Wittgenstein/Putnam/Kripke: Nicht durch Beobachtungstermini (bzw. beobachtbare Eigenschaften) zu definieren. - Denn uns fehlen geeignete Ausdrücke für hundemäßige Erscheinungen und Verhalten.
Richtig: Eigenschaften der Bekanntschaft/Russell.
>Bekanntschaft.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987

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